Komfortzonenmodell

“Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.” Albert Einstein

Erlebe das Komfortzonenmodell selber. Erfahre mehr über die verschiedenen Zonen. Lass dich inspirieren, wie du deine Komfortzone ausweiten kannst und gerne immer wieder in die Lernzone hüpfst.

Erfahren & Erleben

Erlebe das Modell alleine oder mit Freunden, so dass du weisst, in welchen Situationen du aktuell in welchen Zonen bist. Lege zwei Seile auf den Boden oder ziehe zwei grosse Kreise in den Sand, ins Laub oder in den Schnee. Mache sie so gross, dass du gut in alle Zonen stehen kannst und sie mindestens zwei Schritte breit sind.

Der innerste Kreis ist die Komfortzone. Du fühlst dich puddelwohl und weisst, dass du genügend Strategien und Ressourcen hast. Die Komfortzone bezieht sich jeweils auf ein konkretes Thema oder eine konkrete Situation und ist eine sich ständig, verändernde Zone. Hier kannst du abschalten, auftanken und Pause machen.

Der mittlere Kreis ist die Lernzone. Du kommst aus dem Gleichgewicht. Deine bekannten Verhaltensweisen funktionieren nicht wie gewohnt. Du musst dich neu anpassen, die Situation analysieren und dich neu orientieren. Du brauchst neue Strategien. Hier finden Veränderung, Lernen und Entwicklung statt.

Der äusserste Kreis ist die Gefahren- oder Panikzone. Du bist überfordert, gestresst, ängstlich, deine Atmung ist schnell und oberflächig, dein Puls ist schnell und deine Leistung nimmt ab. Dein System geht in den «Notfallbetrieb». Im schlimmsten Fall verlierst du die Kontrolle und gerätst in Panik. Hier ist lernen gemäss der Forschung kaum mehr möglich. Das Ziel ist möglichst schnell in die Komfortzone zu kommen, damit sich dein System erholen kann. Sei achtsam auf diese Signale in dir und bei den Menschen um dich herum.

Lerne deine Zonen kennen

  • Stehe in die Komfortzone. In welchen Situationen fühlst du dich in der Komfortzone?
  • Stehe in die Lernzone. Wann warst du das letzte Mal in dieser Lernzone? Was war das für eine Situation? Suchst du sie absichtlich immer wieder auf oder vermeidest du sie eher?
  • Bevor du in die Gefahrenzone gehst, überlege dir, wie du von dort wieder herauskommst und ob du das alleine kannst oder gewöhnlich Unterstützung von aussen benötigst.
  • Stehe in die Gefahrenzonen. Wann warst du das letzte Mal in dieser Zone? Was war das für eine Situation? Wieso kam es dazu? Hätte es Warnzeichen gegeben? Wie kamst du wieder in die Komfortzone?

Erlebe wie unterschiedlich eine Gruppe stehen kann in einer Situation.

Jeder soll sich zu auf euch angepasste Fragen zu einer bestimmten Situation positionieren. Hier einige Ideen:

  • Wo stehst, wenn du ans gemeinsame Zeltwochenende denkst?
  • Wo warst du, als du zu Hause am Packen warst?
  • Wo stehst du, wenn du an die heutige Nacht mit der Prognose Regen und eventuell Gewitter denkst?
  • Wo stehst du, wenn du an deine Präsentation morgen denkst?
  • Wo stehst du, wenn du erfährst, dass du jetzt dann alleine Feuer machen wirst oder alleine einen dir unbekannten Freund eines Freundes am Bahnhof abholen sollst.

Wenn alle auf der Position stehen, sagen sie ein Wort oder einen Satz, wie sie sich gerade fühlen.

Wenn ihr das als Gruppe z.B. vor einem Aktivwochenende macht und jemand oder mehrere der Gruppe am Rande der Lernzone oder schon in der Gefahrenzone stehen bei der Vorstellung an eine kommende Situation, sollen diese Personen sagen, was sie unterstützen würden.

Inspiration für eine Balance zwischen Entspannung und Veränderung mit dem Komfortzonenmodell

Das Sein in der Komfortzone ist für dein System wichtig. Hier kannst du abschalten, auftanken und Pause machen. Einigen ist diese Zone viel zu langweilig umso wichtiger ist es, sich auch in dieser aufzuhalten. Einige sind fast immer in dieser Zone. So kann es passieren, dass sie sich immer weniger auf Neues einlassen und der Aktionsradius des Lebens immer kleiner wird. Ich erachte es als eine wichtige Fähigkeit, mich in der Lernzone trotz der Unsicherheit zurecht zu finden um offen sein zu können, für was mir das Leben bringt. Veränderung und Neues kommt so oder so auf mich zu.

Das Leben bietet viele Möglichkeiten um dich immer wieder in die Lernzone zu begeben.

Mache alleine (oder in einer Kleingruppe) bewusst etwas, dass dich herausfordert in einem dir unbekannten Kontext z.B. draussen sein im Regen, ein Mobile bauen im Wald mit nur einer Hand, blind den Tisch decken, alleine in ein Restaurant essen oder an eine Party gehen, alleine mit dem Auto in einer unbekannten Grossstadt unterwegs sein, laut singen im Park etc.

Das Alleinsein in der Natur ist eine Möglichkeit deine Lernzone individuell zu erweitern sei es alleine in den Wald zu gehen, eine Wanderung zu machen oder draussen alleine zu übernachten. Im Buch «Das vergessene Wunder» beschreibt Jörg Romstötter, wie positiv für uns das «Alleinsein in der Natur» ist.

Er schreibt «Auch wenn Sie jetzt noch Vorbehalte vor dem Alleinsein in der Natur haben…Seien Sie davon überzeugt, Sie können das. Wagen Sie sich diesen neuen Schritt vor und Sie werden Erstaunliches feststellen. Nach einigen Momenten der Unruhe, des Unwohlseins, ja der Angst, vielleicht sogar des Ärgers werden Sie ganz sacht beginnen, Ihr Alleinsein in der Natur zu geniessen. Nehmen Sie konzentriert wahr, was um Sie geschieht. Hören Sie auf den Ruf eines einzelnen Vogels. Hören Sie genau hin, wie der Wind durch Äste streicht. Sehen Sie sich das Spiel des Lichts in den Blättern an. Riechen Sie ganz bewusst, was durch die Luft strömt. Nehmen Sie bewusst Ihre Atmung, vielleicht sogar Ihren Herzschlag wahr. Und bleiben Sie einfach eine Zeit lang in diesem wohligen, achtsamen Zustand. Achtsam gegenüber dem, was um Sie herum geschieht und achtsam gegenüber sich selbst. Verharren Sie dazu ein einem Ort, bis zu dem Sie sich nur mit geringer Angst vorwagen können. Sie sind Sie sicher, jederzeit zurückzukönnen. Tasten Sie sich so Schritt für Schritt vor und gewinnen Sie Sicherheit. Damit erweitern Sie nach und nach Ihren Aktionsbereich und fühlen sich zunehmend wohl. Beginnen Sie mit einfachen, ungefährlichen Landschaften, für die Sie keine besonderen Fähigkeiten brauchen. Ihre Fähigkeiten werden sich entwickeln, ja häufiger Sie draussen sind (Das vergessene Wunder, Jörg Romstötter, S. 173).

Deine Entwicklung

Deine Wünsche, Träume und Visionen kommen in der Komfortzone kaum zu Erfüllung. Wage dich in die Lernzone. Als Naturcoach, Körpertherapeutin und systemische Erlebnispädagogin begleite ich dich von der Komfortzone raus in die Lernzone und gebe dir einen herzlichen und sicheren Rahmen für neue Erfahrungen und Veränderungen. Während der Arbeit mit Gruppen nehme ich sensibel wahr, wo sich die unterschiedlichen Teammitglieder befinden und passe den Rahmen entsprechend an. Mein Ziel ist es, dass du dich in einer guten Balance von Lernzone und Komfortzone befindest. Umso mehr Ressourcen, dass du selber mitbringst, umso mehr öffne ich dir den Rahmen für Prozesse in der Lernzone.

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